Besser sparen mit Wertpapieren

Tagesgeld- und Sparkonten bringen kaum noch Zinsen, nach Abzug der Inflation verliert das Ersparte sogar an Wert. Aktien und Anleihen können eine Alternative sein. Wie Wertpapieranlagen funktionieren – und welche Rendite Sparer erwarten können.

Deutsche Sparer haben sich notgedrungen daran gewöhnt, dass hohe Zinsen der Vergangenheit angehören. Auslöser war seinerzeit die Finanzkrise, auf die die Europäische Zentralbank (EZB) mit massiven Senkungen des Leitzinses reagierte. Seit dem Jahr 2016 verharrt der Zins bei null Prozent. Mittlerweile sind auch die Zinsen auf Tagesgeld und Sparkonten weitgehend dort angekommen, während die Verbraucherpreise gleichzeitig steigen. Die Kombination von Niedrigzins und Inflation führt dazu, dass Spar- und Tagesgeldeinlagen real an Wert verlieren. In Summe belaufen sich die Zinseinbußen deutscher Haushalte in den Jahren 2009 bis 2019 im Vergleich zum Normalzinsniveau auf 648 Milliarden Euro, zeigt eine aktuelle Studie der DZ Bank.

Für die Niedrigzinspolitik hat die EZB gute Gründe. Zunächst hat sie damit eine Ausweitung der Finanzkrise verhindert und die Wirtschaft wieder angekurbelt. Nun gibt es infolge der Covid-19-Pandemie die nächste Wirtschaftskrise. Und wieder ist die Zentralbank maßgeblich daran beteiligt, die Folgen zu mildern. Die Zinsen werden also auf absehbare Zeit niedrig bleiben.

Auskömmliche Rendite mit Aktien und Anleihen

Sparer müssen sich also in Geduld üben. Oder noch besser: Sie nutzen die Gelegenheit, ihre Anlagestrategie neu auszurichten. Denn es gibt durchaus einen Weg aus dem Dauerzinstief. Mit Aktien und Anleihen können Sparer trotz des Niedrigzinses auskömmliche Renditen erwirtschaften.

Das Grundprinzip dieser Wertpapiere ist denkbar einfach: Wer Aktien kauft, erwirbt Anteile an börsennotierten Unternehmen und stellt ihnen im Gegenzug Kapital zur Verfügung. Den Aktionären steht als Miteigentümern eines Unternehmens ein Teil des Gewinns zu. Außerdem steigt der Aktienkurs eines Unternehmens, wenn die Marktteilnehmer in Zukunft steigende Gewinne erwarten. Die künftige Geschäftsentwicklung eines Unternehmens lässt sich freilich nicht mit Gewissheit vorhersagen, zudem können unvorhergesehene Ereignisse die Börse beeinflussen. Aktienkurse entwickeln sich deshalb nicht geradlinig, sondern schwanken. Dafür sind Aktien langfristig die renditestärkste Anlageklasse. Fonds mit Aktien deutscher Unternehmen haben in den vergangenen 15 Jahren im Schnitt 125,4 Prozent an Wert gewonnen, zeigt die jüngste Statistik des Fondsverbands BVI.

Anleihen wiederum sind verzinste Schuldverschreibungen: Wer sie kauft, leiht dem Anleihe-Emittenten Geld und bekommt im Gegenzug Jahr für Jahr Zinsen. Sowohl Staaten als auch Unternehmen geben Anleihen aus. Die Höhe der gezahlten Zinsen hängt maßgeblich von der Kreditwürdigkeit des Emittenten und der Laufzeit einer Anleihe ab. Auch die Kurse von Anleihen schwanken. Wer vor dem Rückzahltermin sein Geld wiederhaben möchte und verkauft, kann auch dabei Gewinn oder Verlust machen. Die Kursschwankungen fallen allerdings deutlich geringer aus als bei Aktien. Sowohl für Aktien als auch für Anleihen gilt: Die Auswahl der richtigen Titel ist für den Anlageerfolg entscheidend.

Der Weg zum eigenen Wertpapier-Portfolio

Es gibt verschiedene Wege, ein Wertpapier-Portfolio zusammenzustellen. Einige Anleger wählen die Titel gemeinsam mit einem persönlichen Bankberater aus. Andere nutzen lieber die digitale Berater-Variante und investieren ihr Geld bequem und einfach mithilfe so genannter Robo-Advisors. Wieder andere wollen keine Einzeltitel auswählen, sondern breit in einen Markt oder verschiedene Anlageklassen investieren: Sie kaufen einen oder mehrere Investmentfonds, die entweder nur Aktien oder Anleihen oder Papiere beider Anlageklassen enthalten können.

Vorteile solcher Fonds: Es genügen vergleichsweise kleine Beträge, um das Geld breit zu streuen und damit Risiken zu senken. Zudem werden die Fonds von erfahrenen Managern verwaltet, die attraktive Titel auswählen. Anleger können Anteile entweder mit einer Einmalsumme erwerben oder mit einer monatlichen Rate im Rahmen eines Fondssparplans. Welcher Anlegertyp Sie sind und welche Anlagevariante für Sie passt, finden unsere Berater gerne gemeinsam mit Ihnen heraus.

Diese Information stellt keine Anlageempfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar.